Osteoporose
Was ist Osteoporose?
Die Osteoporose ist eine Knochenerkrankung. Hierbei verlieren die Knochen an Stabilität und so kommt es zu einer erhöhten Anfälligkeit für Brüche. Es kommt zu einem unverhältnismäßig schnellen Abbau der Knochensubstanz und –struktur. Dieser Abbau kann das ganze Skelett betreffen. Die Osteoporose ist eine schleichend verlaufende Erkrankung, die meist erst durch vermehrte Knochenbrüche auffällt. Häufige Folgen der Osteoporose sind Knochenbrüche von z.B. Handgelenken, Wirbelkörpern, Oberschenkelhals, Oberarmkopf und Becken. Für den Betroffenen sind diese Knochenbrüche mit einer enormen Krankheitsbelastung verbunden. Schmerzen und Bettlägerigkeit machen den Patienten bewegungsunfähig und können dadurch die bestehende Osteoporose noch weiter beschleunigen.
Ursachen einer Osteoporose können sein:
- Eine familiäre Veranlagung.
- Mangel an Sexualhormonen, z.B. bedingt durch die Wechseljahre.
- Regelmäßiger Gebrauch bestimmter Medikamente, wie hochdosiertes Kortison oder Heparin, welche zur Hemmung der Blutgerinnung eingenommen werden.
- Bösartige Erkrankungen des Knochenmarks (z.B. Plasmozytom).
- Schilddrüsenüberfunktion und Störungen der Nebenschilddrüse.
- Übermäßige Cortisol-Produktion der Nebennierenrinde (Morbus-Cushing).
- Ernährungsbedingter Mangel an Calcium und Vitamin D (z.B. durch streng vegane Kost ohne Supplementation).
- Eine Ernährung mit zu wenig Obst und Gemüse, aber stattdessen fleischlastig.
- Übermäßiger Konsum von phosphathaltigen Getränken wie Cola.
- Vitamin B12-Mangel, Folsäuremangel.
- Bewegungsmangel.
- Rauchen.
- Übermäßiger Alkoholkonsum.
Diagnose
Mit Hilfe einer Knochendichtemessung oder einer quantitativen Computertomographie kann der Arzt den Grad der Osteoporose feststellen.
Warum sind Lupus-PatientInnen besonders gefährdet?
Kortikosteroide (z.B. Kortison) sind häufig eingesetzte Medikamente bei der Behandlung von entzündlichen Prozessen, insbesondere bei Schüben, unter denen Lupus-PatientInnen immer wieder leiden. So werden zum Beispiel Gelenkentzündungen, die immerhin mehr als 90 % aller Lupus-PatientInnen betreffen, durch hohe Kortisongaben vermindert, bzw. mit geringeren Kortisongaben über einen längeren Zeitraum in Schach gehalten. Kortison hemmt die Aufnahme von Calcium und Vitamin D. Diese sind für die Bildung von Knochenmasse unerlässlich. Die Folge daraus kann eine therapiebedingte Osteoporose sein, sofern man gegen diese Erkrankung nicht entsprechend vorbeugt.
Vorbeugung und Behandlung der Osteoporose
- Regelmäßige Aufnahme von Calcium (1 g/Tag)
- Anregung der eigenen (in der Haut stattfindenden) Vitamin-D-Produktion durch Sonnenlicht-Exposition
- körperliche Bewegung
- Raucherentwöhnung
- Reduzierung des Alkoholkonsums
- Hüftprotektoren zur Vermeidung von Oberschenkelhalsbrüchen
Neben Calcium- / Vitamin-D-Präparaten, die bei einer bestehenden Osteoporose, bzw. bei einer Cortisondosis von mehr als 7,5 mg pro Tag (über einen Mindestzeitraum von 6 Monaten), von den Krankenkassen übernommen werden, kann eine bestehende Osteoporose mit folgenden Medikamenten, je nach vorliegender Ursache, behandelt werden:
- Bisphosphonate (Alendronat, Ibandronat und Risedronat)
- Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERM) wie Raloxifen
- Parathormon und Teriparatid
- Strontiumranelat